„Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter!“ Der Weihnachtsbaum gehört bei einem Großteil der Deutschen einfach zum Weihnachtsfest dazu. Die Tradition, in der Weihnachtszeit eine Tanne in das heimische Wohnzimmer zu stellen und sie mit strahlenden und verspielten Ornamenten zu schmücken, hält sich bereits seit einigen Jahrhunderten. Den ersten Weihnachtsbaum sollen Bäckerknechte bereits 1419 in Freiburg im Breisgau mit Obst, Oblaten, Nüssen und Lebkuchen geschmückt haben. Von dort aus verbreitete sich der Brauch im ganzen Land. Lametta, Figuren aus Plastik oder glitzernde Christbaumkugeln sind für viele Familien zeitlos – bei anderen findet jedoch ein Umdenken statt. Welche Alternativen gibt es, die Baumdekoration etwas umweltfreundlicher und natürlicher zu gestalten? 

Do it yourself!

Eine ganz besondere Methode den Christbaumschmuck abzuwandeln, die dazu auch noch Spaß für Groß und Klein bedeutet, ist das Basteln von neuen Dekoartikeln. 
Habt ihr schonmal euren Baumschmuck aus Salzteig hergestellt? 
Mit wenigen Zutaten lassen sich schöne Anhänger für den Weihnachtsbaum herstellen.
Für den Salzteig benötigt ihr lediglich 100 Gramm Mehl, 50 Gramm Salz, 1 Teelöffel Öl und 80 Milliliter Wasser. Wichtig ist es, dass ihr die Zutaten gut vermengt und im Anschluss ruhen lasst, damit sich die Salzkristalle auflösen. Dann könnt ihr den Teig entweder ausrollen und mit Ausstechformen ausstechen oder frei Hand Figuren formen. Vergesst hierbei nicht eine kleine Öse für eine Aufhängung zu formen. Die fertigen Werke kommen dann bei 160 Grad für etwa 15 Minuten in den Ofen. Wer mag, kann nach dem Auskühlen die Baumanhänger bemalen. 

Eine weitere, besonders leckere Methode für Baumschmuck ist vor allem in den USA ein großer Hit: Der essbare Weihnachtsbaumschmuck. Dieser hat mehrere Vorteile, denn er verursacht weder Müll, noch benötigt er Stauraum oder muss eingelagert werden. Außerdem kann er jedes Jahr neu gestaltet werden. Statt Lametta könntet ihr beispielsweise eine Girlande aus Trockenfrüchten, Popcorn oder auch wie in den USA ganz klassisch mit getrockneten Cranberries und Marshmallows gestalten. Alle Zutaten lassen sich mit Nadel und Faden auf einer Schnur auffädeln. Die einzige Schwierigkeit: Mit dem Naschen der Deko müsst ihr bis nach dem Fest warten 😉 

Wer sich etwas weniger Aufwand machen möchte, aber trotzdem natürlichen Baumschmuck erstellen will, kann auch einen Schritt vor die Tür gehen und sich in der Natur nach Materialien umsehen. Im Herbst und Winter findet ihr im Wald jede Menge dekorative Dinge wie Tannenzapfen, Eicheln oder andere Nüsse. Wenn ihr die gesammelten Teile gut durchtrocknen lasst, könnt ihr mit einer Heißklebepistole Bänder und Schleifen fixieren und den Baum schmücken.

Für alle Nicht-Bastler*innen…

Basteln und DIY-Projekte sind selbstverständlich nicht für jede*n etwas. Es gibt jedoch auch genügend andere Methoden, um die Umwelt zu entlasten und weniger neues Plastik zu verwenden. 

Habt ihr schonmal daran gedacht, eure Kugeln und das Lametta auszuleihen? 
Eure Eltern, Freund*innen oder die Großeltern haben doch bestimmt zu viele Weihnachtskugeln auf dem Dachboden oder? Bevor ihr also in diesem Jahr Geld in neue Artikel investiert, könntet ihr doch einfach mal innerhalb der Familie oder im Freundeskreis herumfragen. Vielleicht könnt ihr euren Schmuck ja jedes Jahr untereinander tauschen, so haben alle stets einen abwechslungsreichen Baumschmuck.
An Second-Hand-Dekoartikel kommt ihr natürlich auch auf Onlineplattformen oder Flohmärkten. Kugeln, Strohsterne und Figuren könnt ihr ganz einfach im Netz suchen und oftmals für sehr wenig Geld einige echte Schmuckstücke in einem tadellosen Zustand ergattern. 

Vielleicht auch doch lieber gar keinen Baum?

Mehr uns mehr Paare und Familien tendieren mittlerweile dazu, der Umwelt zuliebe ganz auf den Tannenbaum zu verzichten.
Der klassische Weihnachtsbaum wächst in Monokultur auf, hüllt sich in Pestizide oder reist aus dem fernen Ausland an – all das schadet selbstverständlich der Umwelt, aber auch unserer Gesundheit. 
Wer auf die Tradition des Baumes dennoch nicht verzichten will, kann eine Alternative wählen.

Ein Bio-Weihnachtsbaum hat die zuvor aufgezählten Nachteile eines Weihnachtsbaumes nicht.  Bio-Weihnachtsbäume sind eine Alternative, mit der auch langjährige Nadel-Fans zufrieden sein können. Anders als die konventionellen Bäume wachsen die Bio-Weihnachtsbäume in Mischkulturen. Das macht sie weniger anfällig für Schädlinge, weshalb die Anbauflächen nicht mit Schädlingsbekämpfungsmitteln behandelt werden müssen. Zusätzlich wird auf Kunstdünger verzichtet. Bio-Weihnachtsbäume aus ökologischen Christbaum-Kulturen könnt ihr an den Siegeln erkennen, vor allem an dem EU-Biosiegel, dem Biokreis-Siegel, dem Bioland-Siegel, dem Demeter-Siegel und dem Siegel von Naturland.

Außerdem: Ihr könnt nicht nur euren Christbaumschmuck leihen. Einige lokale Baumschulen, Förstereien und Gärtnereien bieten die Möglichkeit, euch euren Christbaum über die Weihnachtsfeiertage zu mieten. Hierfür kommt der Baum im Topf zu euch und wird nach Weihnachten wieder abgeholt. Im Anschluss wird dieser eingepflanzt und kann weiter wachsen.  Allerdings gilt es auch beim Baum-Ausleihen darauf zu achten, woher die Bäume stammen und ob sie mit Pestiziden behandelt wurden.

Egal für welche Methoden ihr euch entscheidet: Auch in der Weihnachtszeit gibt es jede Menge Möglichkeiten, Traditionen beizubehalten, unsere Umwelt dabei aber trotzdem zu schonen.