Es gibt wohl kaum eine Sportart, die Abenteuerlust, Mut, Teamgeist und Naturverbundenheit so gut vereint wie Outdoor-Klettern. Für das Empor- und Hinabsteigen an Felswänden bedarf es Vertrauen in den eigenen Körper sowie in die Fähigkeiten der Klettergefährt*innen. Wer es schafft, seine eigenen Grenzen zu überwinden, wird nicht nur mit einem Selbstbewusstseins-Booster belohnt, sondern zumeist auch mit einem außergewöhnlichen Blick auf wunderschöne Natur – zumindest dann, wenn die Kletterpartie im Thüringer Wald stattfindet.

Das 337 Quadratkilometer große UNESCO-Biosphärenreservat ist ein richtiges El Dorado für Kletterbegeisterte: Unzählige Millionen Jahre alte, große und kleine aus Vulkanen entstandene Felsen erheben sich inmitten des weitflächigen Grüns des Thüringer Waldes. Schroffe Felsmassive, steile Überhänge und sanfte Erhebungen bieten optimale Kletterbedingungen sowohl für Profis als auch für unerfahrene Klettereinsteiger*innen jeden Alters. Der perfekte Ort also, um Familienzusammenhalt zu beweisen und gemeinsam unvergessliche Abenteuer zu erleben.

Und das ist nicht nur im Frühling oder im Sommer eine gute Idee, sondern auch – oder vielleicht gerade – im Herbst. Denn wenn eine frische Brise um die Nase weht, Laub unter den Füßen raschelt und der Wald sich langsam gelb-gold färbt, strahlt der Thüringer Wald eine besonders magische Atmosphäre aus. Durch das kühlere Wetter und eine niedrige Luftfeuchtigkeit verbessert sich außerdem die Reibung am Felsen und viele Griffe lassen sich besser anfassen. Perfekte Bedingungen also für ein Kletterabenteuer für Groß und Klein – fehlen nur noch die perfekten Kletterspots. Hier eine Auswahl.

Lauchagrund – Ein Tal für alle Fälle

In der Nähe von Bad Tabarz befindet sich das wohl wichtigste Klettergebiet Thüringens: der Lauchagrund. Das Felstal ist umsäumt von zahlreichen Felsmassiven, von denen einige Gipfel bis zu 50 Meter in die Höhe ragen. Das rote Vulkan-Gestein der Felsen ist an vielen Stellen sehr kletterfreundlich, fest und bestens gesichert. An den 26 Wänden finden sich Routen sowohl für Profis als auch für blutige Anfänger*innen. Der Rote Turm, der Findling oder die Angstwand – die eigentlich mehr Freude als Angst bereitet – eignen sich ideal, um gemeinsam als Familie über sich hinaus zu wachsen und die Faszination Klettern am eigenen Leib zu erfahren. Der Lauchagrund ist auch deswegen ein beliebter Kletterspot, weil er sehr gut zu erreichen ist. Von Bad Tabarz aus ist das Felstal nur wenige Gehminuten entfernt. 

Wenn ihr Lust auf einen Kletterkurs in Bad Tabarz habt, dann werft doch einen Blick auf diese Aktivität.

Wer seine Klettererfahrungen gleich in einen ganzen Urlaub einbetten und nebenbei noch viele weitere Abenteuer wie eine Paddel-Tour oder das Cruisen im Bikepark erleben möchte, wird gefallen an diesem Paket finden.

Falkenstein – Hoch hinaus  

Der Falkenstein ist ein 96 Meter hoher, freistehender Kletterfelsen, der seinem Namen alle Ehre macht – denn viele imposante Falken kreisen ihre Runden über das Gestein. Aber nicht nur Vögel treiben sich gerne an den mächtigen Porphyr-Wänden umher, denn der Falkenstein, der sich nördlich der Schmalwassertalsperre in Tambach-Dietharz befindet, ist eine wahre Oase für Kletterfans jeglichen Könnens. Die gut gesicherten Routen mit den Schwierigkeitsgraden von 3 bis 10 halten Wege für Einsteiger*innen sowie für Profis bereit. Den ultimativen Adrenalin-Kick bereitet die Überquerung der Schlucht, die sich zwischen Haupt- und Vorgipfel befindet. Wem das zu heikel ist, der kann sich das Treiben der Wagemutigen aber auch ganz bequem von der großen Wiese unterhalb des Steines aus ansehen. In der Bergwachthütte am Fuße des Falkensteines können von Mai bis Oktober außerdem leckere Snacks erworben werden, um so gestärkt ins nächste Kletterabenteuer zu starten. Da die Anfahrt für Autos gesperrt ist, empfiehlt es sich für Lauffaule mit dem Fahrrad zum Felsen zu radeln. 

Rodebachtal – Bouldern bis die Kräfte euch verlassen  

Klettern bedeutet natürlich nicht nur, gesichert eine Felswand emporzusteigen, sondern sich auch ganz ohne Seilsicherung an einer Wand hinaufzuwagen – dann natürlich nur bis zur Absprunghöhe. Diese Form des Kletterns, das Bouldern, ist nicht nur in Kletterhallen sondern auch in freier Natur im Thüringer Wald möglich: zum Beispiel im Georgenthaler Rodebachtal. Über 21 Boulderrouten mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen befinden sich inmitten des von Moos überzogenen grünen Naturschatzes. Besonders beliebt bei Boulderfans ist der Fels Sonnenbank, der nicht nur wie das Synonym für Solarium heißt, sondern auch einen ähnlichen – unlängst gesünderen – Effekt erzielt: Denn selbst bei kälteren Temperaturen im Herbst kann hier oft mit T-Shirt geklettert und Körper und Seele mit einer frischen Dosis Vitamin D versorgt werden. Bouldern ist nicht nur im Rodebachtal, sondern mittlerweile auch an vielen anderen Orten im Thüringer Wald verbreitet. Für jegliche Schwierigkeitsstufen gibt es viele wildromantische Plätze mit spannenden Felsen, die für jeden Familienurlaub das richtige Boulderziel bereithalten.

Klettern im Thüringer Wald im Herbst – Das perfekte Abenteuer 

Für viele Menschen ist der Herbst eher mit negativen Gefühlen verbunden: Es wird kälter, schneller dunkel und die Bäume verlieren langsam ihre Blätter. Dabei kann diese Jahreszeit – besonders, wenn sie in der Natur verbracht wird – genauso viel Spaß machen wie jede andere Zeit im Jahr auch. Klettern im Thüringer Wald ist der perfekte Beweis dafür, dass auch im Herbsturlaub viele sportliche Abenteuer auf euch warten, die euer Selbstvertrauen, eure Sportlichkeit und euren Zusammenhalt als Familie nur stärken können und euch optimal auf den Winter vorbereiten.