Nachhaltiges Gärtnern mit der ganzen Familie: die besten Tipps!
Die Vögel zwitschern, das Gras im Garten erstrahlt leuchtend grün, und die Sonne bahnt sich ihren Weg durch die Wolken: Der Frühling bricht endlich mit voller Wucht herein! Es ist also höchste Zeit, den Garten, den Balkon oder die Terrasse auf Vordermann zu bringen und Blumen, Kräuter und Gemüse anzupflanzen. Dabei lernen schon die Kleinen, behutsam mit der Natur umzugehen, ein Bewusstsein für unsere Umwelt zu entwickeln und im Einklang mit der Natur zu leben. Obwohl das Errichten einer grünen Oase im Eigenheim ein ökologisch wertvolles Vorhaben ist, gibt es auch beim Gärtnern einiges zu beachten, um der Umwelt wirklich entgegenzukommen. Wir geben euch die besten Tipps für ein nachhaltiges Gärtnern mit viel Spaß für die ganze Familie!
Traut euch: Warum es sich lohnt, Gemüse anzupflanzen
Wenn ihr bisher vor allem Blumen und Kräuter auf eurem Garten, Balkon oder der Terrasse gepflanzt habt und euch noch nicht an Gemüse gewagt habt, ist dieses Jahr der perfekte Zeitpunkt, es zu versuchen. Gemüse anzupflanzen, macht nicht nur Spaß, sondern ist auch sehr nachhaltig. Dabei lernen große und kleine Hobby-Landwirt*innen, wie das Gemüse aus dem Supermarkt entsteht – und wie lange Transportwege und Massenzüchtungen sowohl Geschmack als auch das Aussehen des Gemüses verändern können. Wenn ihr sicherstellen wollt, dass Tomaten, Gurken und Co. unbehandelt sind, empfiehlt es sich, mit dem Aussäen der Samen bei euch zuhause zu starten. Wer dafür nicht genügend Platz hat, kann natürlich auch zu Jungpflanzen greifen, die im Frühjahr sofort ins Freie gepflanzt werden: Hier solltet ihr allerdings darauf achten, dass diese aus einem Bio-Anbau stammen und nicht chemisch behandelt wurden. Übrigens könnt ihr viele Gemüsesorten wie Möhren, Radieschen oder Kohlrabi auch in Kübeln auf dem Balkon einpflanzen – so braucht ihr für den Anbau keinen Garten.
Besonders für Kinder ist es faszinierend zu beobachten, wie aus den winzigen, zarten Setzlingen prächtige Pflanzen gedeihen. Gemeinsame Projekte, wie nachhaltiges Gärtnern mit der ganzen Familie, stärken den Zusammenhalt und schaffen kostbare Momente im Freien. Ein besonderes Erlebnis ist es, wenn die ersten kleinen Tomaten am Strauch zu saftigen, roten Früchten reifen und ihr gemeinsam euer selbst angebautes Werk probieren könnt.
Auf den Boden kommt es an
Der Boden ist die essenzielle Grundlage jedes Gewächses. Ob Blumenerde, Pflanzenerde, Anzuchterde – für fast jedes gärtnerische Projekt gibt es die passende Nährstoffzusammensetzung. In handelsüblicher Erde ist oft Torf enthalten, weil er einen niedrigen pH-Wert besitzt und viel Wasser speichern kann. Torf, ein organisches Sediment, entsteht in Mooren. Da er dort nicht nur riesige Mengen Kohlenstoff bindet, sondern auch den Wasserhaushalt reguliert und eine Lebensgrundlage für seltene Pflanzen und Tiere bietet, sollte er eigentlich in den Mooren verbleiben und nicht in unseren Beeten verwendet werden. Beim Kauf von Erde solltet ihr daher darauf achten, dass sie wenig bis keinen Torf enthält. Beachtet, dass torffreie Erde in der Regel mehr Wasser und Dünger benötigt, was sich jedoch angepasstem Gießverhalten und der richtigen Düngung ausgleichen lässt.
Öko-Dünger für ein natürliches Gleichgewicht
Für nachhaltiges Gärtnern mit der ganzen Familie stellt das Thema umweltfreundlicher Dünger eine prima Möglichkeit dar , um auch die Kleinsten an das Thema Nachhaltigkeit heranzuführen. Beim Kauf von Pflanzendünger solltet ihr unbedingt organische Varianten bevorzugen und von minerlischen Düngern mit Nitrat Abstand nehmen Obwohl diese kurzfristig effektiv sind, bergen sie langfristig viele Nachteile sowohl für die Pflanzen als auch für die Umwelt. Chemische Dünger stören das natürliche Gleichgewicht der Lebewesen und Mikroorganismen im Boden und beeinträchtigen nachhaltig die Bodenfruchtbarkeit. Aufgrund dieser und weiterer Nachteile solltet ihr eure grünen Freunde lieber mit Bio-Dünger zu verwöhnen. Diesen findet ihr in Fachgeschäften in verschieden Formen und speziell auf den Nährstoffbedarf eurer Pflanzen abgestimmt. Auch Hausabfälle wie Gemüsewasser, Kaffeesatz oder Bananenschalen eignen sich wunderbar als natürliche Düngemittel und helfen dabei, die Erde zu beleben.
Grüner Daumen, weniger Wasser: Effizientes Wassermanagement
Pflanzen, Kräuter und Blumen brauchen – je nach Sorte mehr oder weniger – Wasser. Um sowohl die Umwelt als euch euren Geldbeutel zu schonen, könnt ihr für die durstigen Pflanzen auf Regenwasser zurückgreifen. Eine Regentonne oder ein Fallrohr an der Dachrinne sammelt das Wasser auf, dass ihr direkt zum Gießen nutzen könnt. Ein weiterer Tipp ist, die die Erde regelmäßig zu lockern, damit das Wasser besser in den Boden sickern kann. Eine Mulchschicht auf dem Boden hilft zudem, die Feuchtigkeit länger zu bewahren. Die Gießzeit spielt ebenfalls eine Rolle beim Wasserverbrauch: Gießt Frühmorgens oder am späten Nachmittag bzw. Abends, um die Wasseraufnahme der Pflanzen zu optimieren und ihren Wasserbedarf insgesamt zu reduzieren, während sie weiterhin prächtig wachsen.
Insekten eine Heimat geben
Insekten sind ein unverzichtbarer Teil unseres Ökosystems: Sie bestäuben Pflanzen und dienen als Nahrung für viele Tiere. Doch der heimische Insektenbestand ist in den letzten Jahren unter anderem durch den Einsatz von Pestiziden drastisch zurückgegangen – viele Arten sind sogar vom Aussterben bedroht. Mit insektenfreundlichen Pflanzen auf der Terrasse, im Garten oder auf dem Balkon könnt ihr dazu beitragen, den kleinen Krabbel- und Fliegetieren ein Stück Lebensraum zurückzugeben. Wenn ihr plant, neue Blumen in Kübel, Beete oder Töpfe zu setzen, wählt insektenfreundlichen Sorten wie Narzissen, Dahlien, Köcherblumen, Zinnien oder Ringelblumen. Berücksichtigt auch bei der Auswahl eurer Kräuter die Bedürfnisse der Insekten. Kräuter wie Thymian, Lavendel und Rosmarin sind besonders beliebt, da sie reichlich Nektar und Pollen bieten.
Ein belebter Garten oder ein Balkon bietet nicht nur Lebensraum für viele Insekten, sondern hat auch weitere Vorteile: Diese Nützlinge, wie Marienkäfer, Laufkäfer oder Schlupfwespen, fressen die Larven von Schädlingen und tragen so zur Gesundheit der Erde und Pflanzen bei. Auf diese Weise lernen auch die Kleinsten, dass Insekten nützliche Helfer sind und keine Angst vor ihnen nötig ist.