Wandern im Thüringer Wald ist immer ein Erlebnis: Umgeben vom märchenhaften Wald, klaren Gewässern und der frischen Luft, lässt es sich wunderbar entspannen. Auch das idyllische Bergstädtchen Tambach-Dietharz lädt zum Entschleunigen ein.

Schon seit Jahren zieht Tambach-Dietharz Naturfreund*innen und Erholungsuchende mit seiner beeindruckenden Landschaft an. Das kleine Städtchen liegt direkt am vermutlich ältesten Passübergang über den Thüringer Wald, unterhalb des Georgenthals und hat so einige Wanderrouten zu bieten.

Eine abwechslungsreiche Rundwanderung durch das Steinerne Tor

Eine der beliebtesten Touren in Tambach-Dietharz startet am Sportplatz, ein beliebter Treffpunkt für Wandernde, um von hier in die verschiedenen Touren zu starten.
Zunächst geht es in Richtung Wagenstädter Brücke, die eine beeindruckende Aussicht auf die Alte Tambacher Talsperre, Thüringens älteste Trinkwassertalsperre sowie ins Tal der Apfelstädt bietet. Entlang des Mittelwassergrunds erreicht man bald den Überleitungsstollen der Schmalwassertalsperre und kurz darauf den Aufstieg Muhalter Delle. Am Mittelwasserteich angekommen, überquert man den Teichdamm in Richtung Steinernes Tor.
Das mannshohe Steinerne Tor ist ein beliebtes Ausflugsziel und zugleich spektakuläres Fotomotiv – ein wahrhafter Schatz der Talsperrenregion. Entstanden ist dieses Naturdenkmal durch die geologische Verwitterungsbildung im Konglomerat der Tambach-Formation innerhalb der letzten Jahrtausende.
Nach kurzem Anstieg erreicht man einen breiten Weg – den Börnchensweg. Nach ca. 4,5 km erreicht man die Staumauer der Talsperre. Von hieraus geht es über die Kirchstraße und den Fuchsberg zurück zum Ausgangspunkt.

Rundwanderung zum höchsten Kletterfelsen Thüringens

Auch diese Wanderroute startet am Sportplatz in Tambach-Dietharz: Durch den Mittelwassergrund geht es über den Teichdamm an der Köhlerhütte, auf einem steilen Fußpfad durch das Steinerne Tor.

Als nächstes erreicht man einen breiten Forstweg und es geht bergauf in Richtung Falkenstein. Ein Abstecher zum Altenfels, dem Geburtsort des Meister Eckhardt lohnt sich für alle, die eine fantastische Aussicht auf die Schmalwassertalsperre und Falkenstein genießen wollen! Der Falkenstein ist mit seinen 96 m Höhe auch für Nichtkletterende beeindruckend.

Zurück geht es Richtung Stauwurzel Schmalwassertalsperre. Der Weg führt nun auf der Umgehungsstraße der Talsperre entlang und auch hier erhalten die vielen Aussichtspunkte und Highlights am Wegesrand den Rückweg abwechslungsreich. Über die Talsperrstraße geht es zurück zum Sportplatz.

Erlebnisweg für große und kleine Entdecker*innen

Unter dem Motto „Auf den Spuren von Pangäa“ entführt der „Nationale Geopark Thüringen Inselsberg  – Drei Gleichen“ in die Erdgeschichte Thüringens.
Begebt euch auf eine Entdeckungsreise durch 300 Millionen Jahre Erdgeschichte. Innerhalb kurzer Entfernungen erlebt man hier viele geologische Besonderheiten verschiedener Erdzeitalter.
Das Highlight? Die 17 Saurierfiguren in Lebensgröße mitten im Herzen des Geoparks, die den Weg von Georgenthal über die Lohmühle bis hin zur Saurierfundstätte Bromacker säumen. Zahlreiche Informationstafeln geben unterwegs Auskunft über das Leben und die Umwelt zur damaligen Zeit.

Auf dem Teilstück vom Bromacker nach Tambach-Dietharz erfährt man viel über die Arbeit von Paläontolog*innen. Anhand von Modellen sieht man, wie die ausgegrabenen Saurier freigelegt, konserviert, präpariert und schließlich als Lebensplastik rekonstruiert werden. Definitiv ein Wander-, Lern- und Erlebnisweg, der keineswegs nur für Kinder spannend ist.  

Sehenswürdigkeiten der Natur

Der Marderbachgrund ist eine der schönsten Schluchten im Thüringer Wald – ein Muss für alle Wandernde. Das imposante Hülloch wartet gleich nebenan.

Am Ortsrand von Tambach-Dietharz in Richtung Schmalwassertalsperre zweigt der wildromantische Marderbachgrund vom Schmalwassergrund ab. Am besten erreicht man diesen über den Marderbach-Rundweg, begleitet vom plätschernden Marderbach führt der Wanderweg durch die grüne Schlucht des Marderbachtals. Besonders an heißen Sommertagen ist die kühle Luft zwischen den Felswänden besonders wohltuend. Empfehlenswert sind hier auch Winterwanderungen, wenn sich das gesamte Tal in Schnee und Eis hüllt und die Felswände mit riesigen Eiszapfen geschmückt sind. 
Auf dem Weg zum Marderbachgrund kommt man im Schmalwassergrund unweigerlich an einer weiteren Naturschönheit von Tambach-Dietharz vorbei: dem Hülloch. Die 20 m hohe und 25 m überhängende Höhle lockt mit ihrer einzigartigen Felsformation Wandernde sowie Kletter- und Boulderfans aus ganz Deutschland.

Geheimtipps

Das Rodebachtal ist ein besonders romantisches Plätzchen in der Talsperrenregion. Schon nach einigen Metern offenbahrt sich das frische Grün und die Schönheit dieses Georgenthaler Naturschatzes. Die Bärenhöhle ist eins der reizvollen Geheimnisse die es hier zu entdecken gilt.

Gestartet wird am Hotel Rodebachmühle in Richtung Rodebachtal. Das namensgebende Flüsschen plätschert leise durch das wildromantische Tal. Besonders die Morgen- oder Abendsonne wirft ein einzigartiges Licht durch die Blätter auf den wunderschönen Mischwald. An heißen Sommertagen spendet das Rodebachtal Schatten und sorgt für Abkühlung.
Rechts und links des Hauptweges türmen sich hier und da schroffe und moosüberzogene Felsen auf. Auch hier zieht es so einige Kletternde und Boulder*innen hin. Die beliebte Sonnenbank beispielsweise ist ein anspruchsvoller Boulderspot.

Und nun zum wahren Geheimtipp: Das Ausflugsziel erreicht man am besten, indem man der Beschilderung ab dem Hotel Rodebachmühle folgt und nach ca. 1 km den Hauptweg verlässt. Ab hier ist Trittsicherheit gefragt, denn der naturbelassene Pfad ist gespickt mit urigen Stufen zum Eingang der Bärenhöhle. Am Ziel angekommen, ist es möglich sich in einem kleinen Gästebuch zu verewigen. Oberhalb der Bärenhöhle wartet ein sanft bemooster, märchenhafter Wald darauf, entdeckt zu werden.